Noch einen Unesco Welterbeort für einen Marathon, dieses Mal den Wachaumarathon am 16.09.2007, der fünfte und vorletzte Marathon dieses Jahres für mich

(Der Prag Marathon fand auch an einem Ort des Unesco Welterbes statt)

Der Bus oder der Zug brachte die Läufer donauaufwärts von Krems zum Start. Die Umgebung ist zauberhaft, Weltkulturerbe der UNESCO. Die Donau bahnt sich ihren Weg durch die Höhen und die Weinlagen. Oft sieht man von der Höhe aus die Ruinen mittelalterlicher Schlösser, so wie das von Dürnstein, wo Richard Löwenherz von 1192 bis 1194 inhaftiert war. Soviel zur Umgebung. Die Laufstrecke betreffend ist der Marathon sehr schnell, mit einem leichten Gefälle. Außer zwei kleinen Hügeln am Start und am Ziel ist die Strecke völlig geradlinig.

Ich weiß nicht, wie viele Läufer am Start waren. Im letzten Jahr hatte ich den Eindruck, dass es einige Tausend waren, aber das galt nur für den Halbmarathon. Ich habe im Bus erfahren, dass es 800 Starter seien und mir war klar, dass das ein bisschen viel wäre, wenn sie alle mit mir starten würden. Deshalb startete ich vor allen, es gab keine Elite und so war ich an meinem Platz. Nach 100 m war ich der Dritte und nachdem es sich die Zeiten ein bisschen eingespielt hatten, war ich der Fünfte. Da es von Emmersdorf nach Spitz, dem Start des Halbmarathons, nur 18 km waren, gab es am Startort in Emmersdorf eine kleine Extrarunde von 3 km, genau gegenüber von Melk, bekannt durch sein Stift. Da ich bei 1500m an der Spitze des Läuferfelds lief, applaudierten mir viele Läufer aus der Mitte und vom Ende des Feldes und ich applaudierte ihnen zurück, denn wir müssen alle da durch und es ist, glaube ich, schwerer, einen Marathon in durchschnittlich 4 Stunden zu laufen als in weniger als 3 Stunden. Mit dem beiderseitigen Beifall stellte sich eine Rückkontrolle ein und die Applaudierenden wurden immer mehr. Glücklicherweise dauerte das nur einen Kilometer lang.

Bald war ich recht schnell allein, vollkommen allein, ich glaube, auf dem sechsten Platz (nicht so wichtig). Ich sah niemanden vor mir und die wenigen Male, die ich mich nach hinten umdrehte, sah ich auch niemanden. Auf der einen Seite war das mental ein wenig schwierig, aber auf der anderen Seite war es eine Verlockung, dass die Kilometer verronnen wie nie. Ich lief ein Pace von 3:56 min/km und hatte beim Halbmarathon die Zwischenzeit von 1:22:53 h. Ich war noch nie auf der ersten Hälfte eines Marathons so schnell und ich glaube, ich habe mich ein wenig ausgepowert.
Ich hatte schon bemerkt, dass die Verpflegungstationen ein bisschen "knapp" waren: die Wasser- und Isobecher waren nur halb gefüllt. Da es 20°C war, war das etwas knapp. Bald attackierte der innere Schweinehund meine Moral, und das hervorragend: nur wenige Leute an der Strecke, aber immer aufmunternd, zu wenig Erfrischungen und dann ein leichter unangenehmer Gegenwind: Die Sonne war schon stark. Das war der Moment, als ich einen Schatten an meinen Füßen sah, direkt vor mir. Ein Läufer nutzte meinen Windschatten: Gut für ihn. Wir liefen 10 km zusammen, von km 15 bis km 25, wo er abriss. Er überquerte den Halbmarathon 2 Sekunden nach mi
Ab km 35 ging es schwerer, ich lief nicht schneller als 4:30 min/km. An jeder Tafel rechnete ich mir aus: es bleiben noch x Kilometer, bei 4:30 min/km macht das im Ziel ... 2:55 h und so ist es passiert. Ab km 30 holte ich die Halbmarathonis ein, die 15 min vor uns gestartet sind, und 21,1 km näher am Ziel. Das erklärt die quasi-sterbenden Läufer auf einigen Fotos neben mir. ;-)

Ich lief bei 2:55:20 h ins Ziel, als 8. von 673 Finishern (30 haben aufgegeben, 5 wurden disqualifiziert - Siehe offizielle Ergebnisse). Last but not least gab es mehrere Sonderwertungen, darunter eine für die Universitäten aus aller Welt. Ich habe als Dozent der Uni Wien den ersten Platz bei den Akademikern geholt.

(c) Clara, à 1500m de l'arrivée