Samstag 7. Juli 2007 war mein erster Zermatt Marathon

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Obwohl schön, war es am Ende schwer !

Ach, die Einzigartigkeit der Bergmarathons ... sie sind unvergleichlich. Seitdem ich Marathons laufe, laufe ich jährlich 3 bis 4 Stadtmarathons und im Sommer ist es ein Vergnügen, einen Marathon in den Bergen zu laufen und meinen Kumpel Joachim wiederzutreffen. Nach Mont-Blanc im Juni 2004, Jungfrau im September 2005 und Liechtenstein im Juni 2006 waren wir nun am Fuß des Matterhorns. Die Strecke passiert den berühmten Ort Zermatt, der dem Lauf seinen Namen gab.

 

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zoom Hier ist die KLZ Strecke bei Google Earth !
Am Start überlegte ich, ob ich bei der Elite oder im darauf folgenden Feld starten sollte. In Ländern wie der Schweiz oder Österreich ist dies frei, die Läufer sind reif genug zu wissen, wo sie hingehören. Ich war zwischen beiden, nach meiner Bestzeit für Flachmarathons eher bei der Elite, aber für einen Berglauf ein bisschen knapp.
zoom Von Anfang an ging es bergauf, aber moderat, ungefähr 600 m auf der ersten Halbstrecke. Ich habe gut meinen Platz in einer etwa zehnköpfigen „Elite“-Gruppe gefunden, hier war ich etwa in der Mitte. Am Ende der ersten zehn Kilometer fand ich mich in einer kleinen Gruppe von 6 Läufern wieder, der Rhythmus war ordentlich. Wir übernahmen zu dritt abwechselnd die Führung. Ich musste etwas abbremsen, weil ich befürchtete, mich auszubrennen. Den Halbmarathon in Zermatt passierte ich bei 1:35h.

Aber ich vergesse, Euch etwas über die Landschaft zu sagen ! Das ist bei Bergläufen sogar wichtiger als irgendwelche Zeiten. Wie man auf der Karte sieht, startet man in St. Niklaus und läuft das Tal hinauf bis Zermatt. Zu Beginn passiert man etwas bewaldetes Gebiet, man überquert mehrmals den Fluss, der das Tal seit Jahrtausenden prägte. Kurz, die Landschaft ist karg, es gibt einen wunderschönen Augenblick, wo man entlang der Eisenbahnschienen auf Zermatt schaut. Ich war gut und Form und genoss jeden Gipfel, der sich auf der Strecke zeigte.

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Zoom Zoom Das Publikum in Zermatt ist wirklich phantastisch. Da man seinen Namen auf der Startnummer trägt, höre ich oft „Bravo Jérôme“ und „Hopp Hopp Jérôme“ mit einer manchmal etwas befremdlich wirkenden Aussprache meines Vornamens.

Joachim ins Ziel...

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Der Ernst beginnt nach Zermatt, bei km 24-25. Ich hatte vorher ein wenig das Profil studiert und wusste, dass es jetzt bis km 32 schwer werden würde. Kurz vor km 30 musste ich ein Stück gehen, was ich dann bereute, denn 300 m weiter ging es weniger bergan. Ich konnte es laufen lassen und ohne Zweifel wäre es interessant, hierher noch mal zurückzukommen, um die kleinen Schwierigkeiten kennenzulernen. Ich hatte schon gedacht, unter 4 h anzukommen. Ich nahm ab km 24 Gel (bei km 24, 31 und 37). Die Strecke war ab Zermatt wunderschön, ein richtiger Bergpfad. Ich hielt an, um ein paar Fotos zu schießen, denn durchs Gebirge laufe ich immer mit einer Wegwerfkamera am Gürtel. Das ist eine Sache von Sekunden. Oft, wenn ich die Gebirgsbäche überquert habe, füllte ich auch meine Wasserflaschen nach (125 ml).

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Grächen Driedhof, "Ordnung muss sein"!

Zoom Zoom Bei km 39 erreichte man einen wirklich harten Abschnitt: eine Mauer! „ Muss ich da hoch?“ fragte ich einen der zahlreichen Helfer an der Strecke. „Ja, ja!“ Hier verlor ich Zeit (im Verhältnis zu der fiktiven 4 Stunden-Grenze). Das Ende ist wirklich sehr hart, es geht steil bergauf und ist selbst schwierig zu gehen.

Bei 4:12 h lief ich ins Ziel, ich wurde 77. von 897 Läufern (147 Frauen und 750 Männer).

Im Ziel gab es Erdinger Alkoholfrei, klassische Verpflegung, ein Finisher-Shirt und eine Medaille. Joachim ist wesentlich später angekommen, ich war schon ein wenig beunruhigt. Er hatte unter der Höhe gelitten, denn man muss sagen, dass das Ziel auf 2591m Höhe war. Einer der Läufer aus unserem Hotel, eigentlich erfahren (Triathlet, 100km Läufer) musste mit dem Hubschrauber evakuiert werden, nachdem er blutigen Durchfall hatte (ich erspare Euch die Details). Joachim und ich waren nicht sonderlich gut höhentrainiert. Mit der Zahnradbahn sind wir dann nach Zermatt hinuntergefahren und haben dort ein leckeres Eis zur Erholung gegessen.

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Das Schwimmbad unseres Hôtels in Grächen half uns, vor einem guten Abendessen um 17.30 h zu entspannen.

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